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20.10.2018 
Absage an mehrspurigen B 97-Ausbau

Region.  Der mehrspurige Ausbau der B 97 von Hoyerswerda nach Dresden ist nicht möglich. Die aktuellen Verkehrszahlen und die Prognosen bis 2030 sind zu niedrig, um das Vorhaben beim Bund durchzusetzen. Trotzdem werden diverse Bauvorhaben geplant, hieß es am Freitag auf einer Bürgerversammlung in Hoyerswerda:

Die Fakten sind ernüchternd, aber der mehrspurige Ausbau der B 97 ist aktuell keine Option beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr, erklärte Niederlassungsleiter Andreas Biesold. Der Bund gibt konkrete Verkehrszahlen vor und die lauten 15.000 Fahrzeuge. 2015 wurden allerdings nur 11.000 gezählt und in der Prognose für 2030 gehen die Experten eher noch von einem Rückgang aus. Die Gesetzmäßigkeit liegt beim Bund, der Freistaat arbeite hier nur zu, erklärt Brangs die Zuständigkeiten. Sieht allerdings eine Chance im Zuge des Strukturwandels, auch Vorhaben durchzusetzen ? die sonst nicht möglich wären. Kontakte zu Bundestagsabgeordneten (nicht nur aus der Region), Wirtschaftsverbänden und allen, die eine Stimme für die Lausitz erheben könnten sollten angesprochen werden. In Sachsen selbst versuche man ein ?Verkehrswegebeschleunigungsgesetz? auf den Weg zu bringen. Das hätte den Vorteil, dass Planungsverfahren deutlich verkürzt und statt errechneter ?Bedarfszahlen? auch ?Angebote? eingerechnet werden können, so Brangs (Oton).

Das zwischen Senftenberg, Spremberg und Cottbus mehr Verkehr herrsche ? als hier ? bezweifelten viele Diskussionsteilnehmer. Aber da hätte der Ausbau geklappt?. Die dortigen Zahlen hatte Brangs nicht vorliegen, wollte diese aber Nachreichen. Allerdings gab er zu bedenken, dass sie kaum vergleichbar mit den heutigen sein dürften und daher wenig relevant.

Kritische Stimmen gab es auch zum Thema Nahverkehr. Die Anbindung an Berlin, Cottbus, Dresden oder Leipzig ? in der Anzahl und Fahrtzeittechnisch zeitlich gesehen alles andere als attraktiv. Hier allerdings liege der Ball den Verkehrsverbünden, diese müssten die Leistungen bestellen, so Brangs.

Nachdem die rechtlichen Rahmenbedingungen einen mehrspurigen Ausbau nicht zulassen, betonte Andreas Biesold das aber eine ganze Menge am ?Komfort? gearbeitet wird und erläuterte die weiteren Vorhaben auf der B 96 und B 97. Gut 70 Millionen Euro werden hier aktuell und in den nächsten Jahren investiert.

- Mit fast 38 Millionen Euro wird neben dem derzeit laufenden Ausbau der sogenannten ?Hirschkurve? in Ottendorf-Okrilla eine Ortsumfahrung (6,4 km) inklusive einer neuen Autobahnanbindung geplant.

- In Laußnitz sollen 700 Meter eine neue Deckschicht erhalten (800.000 Euro).

- Von April bis Juli 2019 ist schon konkret die Erneuerung des Asphalts und der Bau eines Radweges von Schwepnitz bis zur S 93 ? also dem Abzweig nach Bulleritz bzw. Grüngräbchen (2,6 km) vorgesehen. Kostenpunkt 1,3 Millionen Euro.

- In Planung ist der nächste Abschnitt von der S 93 bis nach Großgrabe ( 1km/1,9 Mio. Euro). Ende 2019 wird man wohl das Baurecht beantragen können.

- Für den weiteren Ausbau der B97 im Hoyerswerdaer Ortsteil Dörgenhausen hofft das LaSuV bis Ende des Jahres auf die Genehmigung. Hier soll dann für 3,1 Millionen Euro der letzte Abschnitt zwischen der Straßenmeisterei und der Wittichenauer Kreuzung in Angriff genommen werden.

- Aktuell wird ja die Ortsumfahrung Hoyerswerda auf gut 7 Kilometern mit einem Investitionsvolumen von 16,5 Millionen Euro gebaut. Sollte der Winter nicht frühzeitig und heftig eintreten, bleibt es bei der Freigabe Ende Dezember.

- Die Kreuzung Spremberger Brücke soll ausgebaut werden. Aktuell laufen die Vorplanungen um die Kreuzung zu vergrößern. Konkrete Aussagen zum Zeitpunkt der Umsetzung können noch nicht gemacht werden.

- Die Elsterstraße in Hoyerswerda soll einen Radweg (0,4 km/ 500.000 Euro) bekommen. Hier allerdings gibt es Probleme mit dem Grundstückskauf.

- Der Ausbau der Kreuzung am Bahnhof Schwarzkollm (?Storchennest?) befindet sich Planfeststellungsverfahren. Ein Beschluss wird im 3. Quartal 2019 erwartet. Die Kosten sind mit 3,1 Millionen Euro veranschlagt.

- Die Ortsdurchfahrt in Maukendorf (0,7 km/1,8 Mio. Euro) soll ausgebaut werden. Da die Planungsverfahren dafür aber ziemlich lang sind, soll zumindest die Deckschicht im nächsten Jahr (April/Mai 2019) vorab schon einmal erneuert werden (150.000 Euro)


Auch zum Thema der 30iger-Zone auf der B 97 zwischen Hoyerswerda und Schwarze Pumpe gab es Redebedarf. Hier musste Andreas Biesold abwinken. Die LMBV sei zuständig. Er wüsste auch gern wie es weitergeht, so der Niederlassungsleiter. Darum will sich nun das Wirtschaftsministerium kümmern, versprach Brangs. (jw)
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