Hoyerswerda.
An der 1. Mittelschule ?Am Stadtrand? soll ab dem nächsten Schuljahr ein neues Projekt für lernschwache Hauptschüler umgesetzt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die praktische Ausbildung ? die an jeweils drei Tagen in der Woche in Betrieben der Region absolviert wird. Unterricht im herkömmlichen Sinne erhalten die Schüler in Klasse Acht und Neun nur an zwei Tagen. Für die erste Klasse ? die im kommenden Jahr an der Mittelschule eingerichtet wird ? gibt es keine Schulhalbjahre mehr, sondern Trisemester. Der einfache Hintergrund: Die Jugendlichen sollen drei mal die praktische Ausbildungsstätte wechseln und so bis zu ihrem hoffentlich erfolgreichen Hauptschulabschluss insgesamt sechs Unternehmen und Berufe kennen gelernt haben. Durch Erfolge in der praktischen Arbeit sollen die Jugendlichen auch für die theoretische Ausbildung in der Schule, die nun mal sein muss motiviert werden, beschreibt Schulleiter Thomas Milke den Ansatz des Projektes. Für die maximal 20 Schüler ? werden zwei Lehrer zuständig sein. Sie bestreiten alle Fächer und kümmern sich natürlich auch um die Betreuung in den praktischen Tagen. Die Pädagogen haben so die Möglichkeiten eine intensivere Bindung zu den Jugendlichen aufzubauen und vielleicht auch besser zu motivieren. Das Projekt ist eine Chance für Jugendliche, denen praktische Tätigkeiten mehr liegen, als dass Lernen. Aber wer schon jetzt ?Null Bock? auf Schule hat, dem hilft das ?Produktive Lernen? auch nicht einen Schulabschluss zu erreichen, so Milke weiter. An dem Projekt können nicht nur Schüler aus Hoyerswerda, sondern der gesamten Region teilnehmen. Im März wird dazu ein offizielles Bewerbungsverfahren gestartet. Fragen zum Modellprojekt werden in der 1. Mittelschule beantwortet werden. Die Telefonnummer lautet 40 65 66. (jw)
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